Lebensart

Sobald es Frühling wird im Bärenwald Müritz, steht ein Vet-Check an, eine veterinärmedizinische Untersuchung der Bären.
Dieses Mal stand Mascha auf dem Behandlungsplan. Sie ist bereits 30 Jahre alt. Damit ist die Bärin eine „alte Dame“: In freier Wildbahn leben Bären rund 20 Jahre. Bei guten Bedingungen wie großen Gehegen mit Wasser und Wald, bei artgemäßer Fütterung und medizinischer Versorgung können Bären auch 30 und mehr Jahre alt werden.

Mascha lebt seit der Eröffnung 2006 im Bärenwald. Der verfügt über einen OP- und Behandlungsraum, in dem über Jahre hinweg schon jeder Bär „zu Gast“ war, der im Bärenwald lebt und gelebt hat. Julia Bohner, Veterinärmedizinerin des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin, und ihr Team haben Mascha sorgfältig untersucht: Sie wurde gewogen, geröntgt, es wurde Blut abgenommen. Ganz deutlich könne man an den Röntgen-Befunden sehen, dass vor allem Maschas Gelenke die Spuren der einst schlechten Haltung erkennen lassen, so Julia Bohner. Das frühere Leben auf Beton, das Bewegen in den immer gleichen begrenzten Bahnen, hatten Auswirkungen auf den Bewegungsapparat der Bärin. „Diese Schäden sind leider irreparabel“, so die Veterinärmedizinerin.

Dennoch: Mit dem allgemeinen Zustand von Mascha zeigte sie sich zufrieden. Sie wertet nun Maschas Daten aus, um festzulegen, mit welchen Medikamenten sie weiterhin unterstützt werden kann. Den Vet-Check hat die Bärin gut überstanden: Sie erholte sich schnell von der Narkose und ist längst wieder in ihrem Waldgehege unterwegs. So wie die anderen zwölf Bären im Bärenwald Müritz.