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Wenn Viren wieder auftauchen
„Feuergürtel“. Diese alte Bezeichnung für die Gürtelrose macht deutlich, wie sich die Krankheit anfühlt: ein brennender Schmerz, der häufig am Rumpf oder Brustkorb auftritt, wo sich im Verlauf der Krankheit juckende Bläschen entwickeln. Gürtelrose ist mit Windpocken verwandt. Diese Kinderkrankheit haben die meisten Menschen durchgemacht. Und auch wenn Windpocken im Kindesalter meist schnell wieder abklingen: Die Erreger verschwinden nicht. Stattdessen bleiben die Varizella-Zoster-Viren im Körper, wo sie in Nervenknoten unbemerkt Jahrzehnte überdauern können. Jeder, der schon einmal Windpocken hatte, kann also auch an Gürtelrose erkranken. Mit zunehmendem Alter wächst dieses Risiko, denn auch das Immunsystem kommt in die Jahre. Auch wenn die Immunabwehr aus anderen Gründen, zum Beispiel durch Stress, geschwächt ist, kann das eine Erkrankung begünstigen.
Aus diesem Grund empfiehlt die Ständige Impfkommission Menschen ab 60 eine Impfung gegen Gürtelrose. Wer durch eine Grunderkrankung beeinträchtigt ist, kann bereits ab einem Alter von 50 Jahren geimpft werden. Der Arzt ist hier immer der erste Ansprechpartner. Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass in Deutschland jährlich rund 300.000 Menschen an Gürtelrose erkranken. Gürtelrose ist ansteckend – für Menschen, die noch keine Windpocken hatten und die dann genau daran erkranken können. Auch deshalb ist Vorsicht geboten. Denn die im Kindesalter meist komplikationslos verlaufene Erkrankung kann bei Erwachsenen schwerwiegend sein.