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Mehr als ein Weihnachtsengel
Sie trägt ein langes weißes Kleid mit güldenen Akzenten, zwei flauschige Flügelchen und einen wolkigen Heiligenschein – ja, Silke Stellmacher ist ein Engel. Ein Weihnachtsengel auf Zeit, um genau zu sein. Zusammen mit zwei anderen ebenso kostümierten jungen Damen packt sie den Kunden des Schweriner Schlosspark-Centers zu den Adventstagen deren Einkäufe hübsch festlich ein.
Himmelsbotin zu sein, ist schon ein schöner Job. Aber weil das Engelsdasein kaum etwas auf Dauer ist, schmiedet die 25-Jährige bereits andere Pläne – auch wenn diese noch nicht so ganz konkret sind. Ihr Studium an der Universität Rostock neigt sich nun jedenfalls dem Ende zu. Den Bachelor in Sozialwissenschaften hat sie bereits in der Tasche, und derzeit schreibt sie ihre Soziologie-Masterarbeit. Und darin beschäftigt sie sich nun wieder – zumindest zu einem gewissen Grad – mit weißgewandeten Personen.
„Kommunikation in der Arzt-Patienten-Beziehung“ lautet das Thema. Sie greife dabei vor allem auf die Theorien des kanadisch-jüdischen Soziologen Erving Goffman zurück. Die Studentin sagt: „Interaktion zwischen zwei Menschen umfasst nicht allein das, was sie miteinander sprechen, sondern es geht dabei auch um nonverbale Kommunikation, vor allem um Gestik und Mimik.“ Dafür hat Silke Stellmacher direkt in der Arztpraxis genau hingeschaut, zugehört, protokolliert, Gespräche aufgenommen.
Beinahe wäre es aber doch etwas anders gekommen, und sie hätte selbst mit weißem Kittel in einer Arztpraxis gesessen. Wobei sie dann eher mit Vierbeinern interagiert hätte als mit Menschen, denn nach dem Abitur überlegte sie unter anderem auch, Veterinärmedizin zu studieren, kein Wunder, wuchs sie doch in ihrem Heimatdorf Altenhagen bei Kröpelin mit ganz vielen Tieren auf dem Hof auf. Und sie absolvierte bereits zu Schulzeiten Praktika beim Tierarzt und im Tierheim. Jetzt hat sie immerhin noch ihre Manja, eine Schäferhundmischlingshündin, die sie ganz schön auf Trab halte.
Kein Problem für die junge Frau, treibt sie doch ohnehin gern Sport. Zwei- bis dreimal die Woche geht sie zum Kieser-Training. Was das ist? Silke Stellmacher erläutert: „Hierbei dreht es sich vor allem um die Stärkung des Rückens. Es ist aber ein Ganzkörpertraining, bei dem vielfach auf Muskelgruppen zurückgegriffen wird, die man sonst eher wenig nutzt.“
Übrigens hatte sie Sport- oder Gesundheitsmanagement ebenfalls als Studienwünsche in Betracht gezogen. Und jetzt arbeitet die junge Frau immerhin nebenbei auch als wissenschaftliche Hilfskraft im Institut für Allgemeinmedizin in Rostock, wo sie mit Medizinstudenten deren Blockpraktika auswertet.
So ein Studium will eben finanziert sein. Und so verdient sie sich den einen oder anderen Euro auch über eine Schweriner Promotion-Agentur dazu. „Ich plane dort unter anderem die Einsätze und entlaste damit den Chef der Agentur.“ Aber des Öfteren ist sie eben auch selbst draußen unterwegs. Für das Schlosspark-Center hat sie zum Beispiel bereits Kunden befragt. Und zuletzt bei der großen Fashion-Gala des Centers arbeitete sie als Anziehhelferin für die Models.
Und nun also wieder ein neuer Einsatz im Center – und eine neue Erfahrung: Als Weihnachtsengel interagiert sie mit den Kunden gewissermaßen als Mittler zwischen Himmel und Erde. S. Krieg